Der Bienwald

  • Die einzigartige Region des Bienwalds ist geprägt durch die verschiedensten Landschaftsformen.
  • Fruchtbare Ackerböden auf dem Lößriedel liegen malerisch zwischen den Straßendörfern mit historischem Fachwerkbestand.
  • Saftige Wiesen und Weiden gedeihen in der Bruchbach-Otterbach-Niederung und am Viehstrich.
  • Lichtdurchflutete Mischwälder, urige Auwälder und Altrheinarme wechseln sich ab mit Streuobstwiesen und Magerrasen mit seltenen Orchideen und Wildkräutern.
  • Diese landschaftliche Vielfalt bietet Lebensräume für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Sie ist daher besonders wertvoll und schützenswert für die gesamte Region.

Der Bienwald

Der Bienwald ist mit rund 12.000 Hektar Fläche neben dem Hagenauer Forst das größte zusammenhängende Waldgebiet in der Oberrheinischen Tiefebene. Er liegt auf dem Schwemmfächer der Lauter und verbindet den Pfälzerwald mit der Oberrheinniederung. Im Süden bildet er die Grenze zu Frankreich.

Der Ursprung seines Namens ist ungeklärt. Die einen sagen, er stamme vom keltischen Beye oder Bie ab, was übersetzt Wald bedeutet. Demnach hieße der Bienwald schlicht Waldwald. Die anderen sind überzeugt, dass der Bienwald der Wald der Bienen ist. Tatsächlich beherbergt er zahlreiche Wildbienenarten.

Im östlichen Teil, dem trockenen Bienwald, überwiegen Laubmischwälder mit hohen Buchen-, Eichen- und Kiefernanteilen und sogar Flugsanddünen. Im größeren, westlichen Teil, dem nassen Bienwald, beherrschen Erlenbruchwäler, feuchte Eichen-Hainbuchenwälder sowie kleinteilige Moore das Bild. Das Nass verdankt der Bienwald seinen oberflächennahen Lehmschichten, die stark von Grund- und Stauwasser beeinflusst sind.

Im Zentrum des Bienwalds erhebt sich auf einer tertiären Kalkscholle die Rodungsinsel Büchelberg, die von kalkhaltigen und artenreichen Wiesen umgeben ist.

Zahlreiche Bäche und Gräben durchziehen den Bienwald von nordwestlicher in südöstliche Richtung, um in Lauter oder Rhein zu münden.

Dank des hohen Laubholzanteils hat sich im Bienwald eine besonders schützenswerte Artenvielfalt entwickeln können. Um diese zu bewahren, zu sichern und zu entwickeln, wurde vor einigen Jahren ein Naturschutzgroßprojekt ins Leben gerufen.

Am Nordrand des Bienwalds entstand durch Ablagerung von feinsten Flugsanden der Lößriedel, auf dem sich fruchtbare Braunerden entwickelt haben. Der Landstrich wird von jeher intensiv landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund angenehmer Durchschnittstemperaturen, vieler Sonnenstunden und günstiger Bewässerung gedeihen hier über die Grenzen hinaus bekannte Pfälzer Produkte wie Spargel, Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais, Tabak, Äpfel, Reben und vieles mehr.

Bienwald

Viehstrich

Als Viehstrich bezeichnet man den Landstrich am nördlichen Rand des Bienwalds auf ca. 9 Kilometer Länge von Schweighofen über Kapsweyer, Steinfeld und Schaidt bis nach Freckenfeld.

Der Name besagt, dass auf den Wiesen und Weiden in der Region in früheren Zeiten eine ausgeprägte Viehhaltung betrieben wurde. Heutzutage jedoch hat der Viehstrich an Bedeutung verloren, da es kaum noch Viehhaltung gibt.

Auwälder

Die Südpfälzischen Rheinauen kann man durchaus als letzte „Urwälder“ Europas bezeichnen. Altrheinarme, die vor der Begradigung des Rheins durch mäandrieren ihren eigenen Weg gesucht haben und Niederungen, die wechselnde Hoch- und Niedrigwässer überstehen, brachten eine ganz besondere Pflanzenwelt hervor.

In diesen Gebieten, wo dauerhaft Nässe vorherrscht, gedeihen Erlenbruchwälder, riesige Pappeln und knorrige Weiden. Gebrochene Bäume, von Moos und Efeu über- wuchert, bieten vielen hundert Arten Lebensraum und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Paradies für Vögel, Amphibien, Libellen und Moose.

Streuobstwiesen und Magerrasen

Auf Streuobstwiesen findet man immer wieder alte, fast vergessene und seltene, regionale Obstsorten, die einer regelmäßigen Pflege durch den Menschen bedürfen.

Durch Vermarktungsaktionen, wie z. B. Mobile Saftpressen, Obstschauen, etc. soll auch das Wissen über alte Obstsorten erhalten werden. Zentrum ist hier der Streuobst- wiesengürtel rund um Büchelberg.

Darüber hinaus sind die Streuobstwiesen wichtige Lebensräume für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie z. B. viele Wildbienenarten.

Auf wenig gedüngten Wiesen, wie sie häufig rund um Büchelberg zu finden sind, blühen seltene Orchideen wie das Brand-Knabenkraut und das Kleine Knabenkraut.

Auch andere besondere und gefährdete Pflanzenarten wie das Knöllchen-Steinbrech, Doldenmilchstern und der Gamander-Ehrenpreis fühlen sich hier wohl, weil die intensive Nutzung der Wiesen hier ausbleibt.

Streuobstwiesen